
3 mögliche Ursachen warum dein Kind in seiner eigenen Welt ist oder aggressiv reagiert. Und was du tun kannst! Ursache 1: Kommunikations-Schwierigkeiten
Das Zurückziehen in die eigene Welt, sowie aggressive Verhaltensweisen können viele verschiedene Ursachen haben. Die 3 häufigsten tragen wir für euch zusammen!
Heute beginnen wir mit der Ursache Nummer 1: Kommunikations-Schwierigkeiten.
Es ist schwer auszuhalten, wenn das eigene Kind sich zurückzieht, bewusst aus dem Kontakt geht oder sogar aggressive Verhaltensweisen zeigt. Diese Verhaltens-Strategien haben üblicherweise einen guten Grund und sind für das Kind effektiv. Hier lest ihr mehr zu möglichen Gründen und auch darüber was ihr tun könnt.
- Kommunikations-Schwierigkeiten
Kinder mit Behinderung haben oft verschiedene Wege mit uns zu kommunizieren. Gerade wenn der verbale Kanal noch nicht gut funktioniert. Kommunikationsversuche können beispielsweise Augenzwinkern, kneifen in den Arm, Kopf Wegdrehen, Blickkontakt, Dinge fallen lassen oder werfen, schreien, etc. sein.
Nicht alle Kommunikationsversuche sind angepasst oder gesellschaftlich erwünscht. Jeder Kommunikationsversuch ist aber einer, und die Kommunikation ist, für uns Menschen, der wichtigste Kanal zu unserer sozialen Umgebung, mit welcher wir, natürlicherweise, gern Kontakt hätten. Dein Kind möchte dir etwas sagen, es möchte mit dir kommunizieren, weiß aber noch nicht genau wie. Werden Kommunikationsversuche wieder und wieder übersehen oder falsch verstanden, so passen die Kinder diese an und sie werden oft extremer oder versiegen im schlimmsten Fall, sogar gänzlich.
Um das zu vermeiden ist es sehr wichtig Kinder gut zu beobachten. Macht das Kind etwas Neues? Frag‘ nach oder lobe es! Du siehst, dass dein Kind etwas möchte? Versuche mit einfachen Fragen herauszufinden was es ist (Ja-Nein, wenn ein Ja-Nein-Code besteht; wenn kein Ja-Nein-Code besteht, versuche diesen zu schaffen. Wir werden noch einen Artikel hierzu verfassen!). Wenn du es nicht herausfinden kannst, dann sage deinem Kind das ganz offen und ehrlich. Versuche es nach einer Weile erneut. Zeigt dein Kind aggressive oder extreme Verhaltensweisen? Erkläre deinem Kind, dass du weißt, dass es dir damit etwas sagen möchte, und biete ihm/ihr konkrete Alternativen an, um sich dir mitzuteilen. Dies bitte, nachdem dein Kind sich etwas beruhigt hat.
Hat dein Kind sich aus der Kommunikation zurückgezogen? Biete ihm/ ihr Dinge an, von welchen du denkst dass er/sie sie gern hat. Erkläre deinem Kind, dass er/sie die Handlung jederzeit stoppen darf (z.B. Hand Zeichen ‚Stop‘, deine Hand wegschieben, Kopf zur Seite drehen, oder Ähnliches). Nach einigen Minuten, stoppe die Handlung selbst und frage, ob Wiederholung gewünscht ist. Wenn noch kein Ja-Code vorhanden ist, erkläre deinem Kind, dass es dich ansehen soll (alternativ: Hand reichen, lautieren, etc.) wenn er/ sie weitermachen möchte.
Wenn möglich finde einen Weg, wie dein Kind, zukünftig, nach dieser Aktivität fragen kann. Piktogramm, Foto, hingehen, hinfahren, Handzeichen, etc.
Die Kommunikations-Schwierigkeit ist die häufigste Ursache von Frustrationen und Aggressionen. Denke aber immer daran, es ist Kommunikation. Es ist ein Wunsch vorhanden welcher noch nicht verstanden wurde (oder nicht erlaubt, aber das ist wieder ein anderes Thema 😉).
Versuch‘ es selbst mal! Nimm‘ eine kleine rohe Kartoffel in den Mund und versuche deinem Partner/ Bruder/ Schwester/ Eltern zu erklären, dass ihr jetzt sehr gern einen Döner ohne Zwiebeln, mit Paprika, doppelt Ztatziki und eine Cola Zero, mit Bambus-Trinkhalm hättet. Wie lang bleibt ihr ruhig? Wann ändert ihr eure Kommunikations-Strategie? Wann gebt ihr auf und nehmt die Kartoffel aus dem Mund? Wie geht es euch wenn ihr statt dem Döner und der Cola, Broccoli und eine Milch bekommt?
Im nächsten Blog gehen wir auf Ursache Nummer 2., der Wahrnehmungsstörung/ Reizverarbeitungsstörung ein!
Bis dahin, alles Liebe!